Kommentar |
" ... denn keiner, der beginnt, kann wissen, was er in sich finden wird" (Elias Canetti)
Die Adoleszenzzeit ist literarisch seit mehreren Jahrhunderten thematisiert worden. Der moderne Adoleszenzroman greift auf heterogene Art und Weise die aktuelle Wirklichkeit der zumeist jugendlichen LeserInnen auf und reflektiert bestehende gesellschaftliche Normen und Wertvorstellungen. In der Adoleszenzphase gilt es, schwierige Entwicklungsaufgaben zu meistern, Identität, Selbstwertgefühl, Individualität und Autonomie herauszubilden: "Wer bin ich?", "Wo will ich hin?" und "Wo komme ich her?" sind existentielle Fragen, mit denen sich Heranwachsende auseinandersetzen.
Im Seminar beschäftigen wir uns mit ausgewählten Adoleszenzromanen der Gegenwart und untersuchen, wie die Texte formal-ästhetisch und inhaltlich das Spannungsfeld zwischen Autonomiebestreben und Bindung ausloten. Darauf aufbauend diskutieren wir didaktisch-methodische Fragestellungen für den Deutschunterricht. |