Kommentar |
Das Wort Bildung ist in den gesellschafts- und bildungspolitischen Auseinandersetzungen seit Erscheinen der ersten Leistungsvergleichsstudien in aller Munde. Ob in der so genannten frühkindlichen Bildung, in der Schulpädagogik oder in der Erwachsenenbildung – vorherrschend ist ein ökonomisches Verständnis, das Bildung als Instrument der Herstellung eines lebenslänglich verwertbaren Arbeitsvermögens begreift. Diese Zurichtung der Bildung nach den Imperativen der Macht ist Anlass, nach der Herkunft, der inhaltlichen Bedeutungsfülle und der Relevanz von Bildung für eine emanzipative Subjektwerdung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen zu fragen. Eine Antwort auf diese Frage soll in historischen und gegenwärtigen Theorien der Bildung gesucht werden, in denen Bildung als Herausarbeitung des Menschen aus Zuständen der Abhängigkeit und Unmündigkeit verstanden wird. Dieser Bildungsbegriff wird im Rahmen des Seminars mit der wirtschaftlichen Deformation von Bildung zu konfrontieren sein. |
Literatur |
Bernhard, A.: Biopiraterie in der Bildung. Einsprüche gegen die vorherrschende Bildungspolitik, Hannover 2010
Borst, E.: Theorie der Bildung – eine Einführung, Baltmannsweiler 2014 (3. Auflage)
Krautz, J.: Ware Bildung. Schule und Universität unter dem Diktat der Ökonomie, Kreuzlingen 2007 |