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Die neuere Forschung hat zunehmend die Arbeitsweise des Gehirns ins Visier genommen. Das ist vermutlich nicht nur ein temporärer Trend, denn nach den bis jetzt vorliegenden Daten wird dieses Feld auch in Zukunft ein aktives und interdisziplinäres Forschungsgebiet bleiben. Bzgl. des Geistes nehmen wir vorerst Marvin Minskys Standpunkt „Minds are simply what brains do“ ein und fragen dann folgerichtig, ob unser Gehirn wie ein Computer bzw. ein Quantencomputer arbeitet und ob man Bewusstsein überhaupt definieren kann. Eine weitere natürliche Fragestellung ist dann, wie in naher Zukunft technisch die Leistung des Gehirns vergrößert werden kann und ob man diese Büchse der Pandora öffnen soll. Dazu einige Zitate:
“No, I`m not interested in developing a powerful brain. All I`m after is just a mediocre brain, something like the President of the American Telephone and Telegraph Company.” (Alan Turing)
“I`m as fond of my body as anyone, but if I can be 200 with a body of silicon, I`ll take it.” (Daniell Hill, Cofounder of Thinking Machines Corp.) “The empires of the future will be the empires of the mind.” (Winston Churchill) “If we continue to develop our technology without wisdom or prudence, our servant may prove to be our executioner.” (General Omar Bradley) "Technological progress is like an axe in the hands of a pathological criminal." (Albert Einstein) "I can no longer obey; I have tasted command, and I cannot give it up." (Napoleon Bonaparte)
Schließlich werden noch aktuelle Theorien unseres Universums besprochen, die eine ganz enge Verbindung zum ersten Teil haben: Mathematical Universe Hypothesis, (Max Tegmark), Thermal Time Hypothesis, (Connes, Rovelli) und verschiedene Singularitätsbegriffe, z.B. die Verschmelzung von natürlicher und künstlicher Intelligenz bzw. die technische Singularität.
Auch dazu einige Aussagen:
“Everything we call real is made of things that cannot be regarded as real.” (Niels Bohr) “What is it that breathes fire into the equations and makes a universe for them to describe?” (Stephen Hawking) Für abschließende Antworten gilt aber immer noch: “The future ain`t what it used to be.” (Yogi Berra)
Die einzelnen Themen sind:
1) Kurze Einführung in Aufbau und Arbeitsweise des Gehirns
2) Petri-Netze und Neuronale Netze
3) Die Modelle von Hodgin-Huxley und FitzHugh-Nagumo sowie die Nernst-Gleichung
4) Computer und Quantencomputer
5) Quell- und Kanalcodierung
6) Der Neuronale Code
7) Conway`s Game of Life
8) Die MUH- und TTH-Hypothesen
9) Die Differentialgleichungen der Singularität
10) Singularität oder Komplexitätsbremse?
11) Neuere Ansätze in den Neurowissenschaften: Kategorientheorie, Höher Dimensionale Algebra und Topostheorie
Lernziele:
Studierende sind in der Lage, Originalliteratur zu verstehen und erhalten einen interdisziplinären Überblick. |