Kommentar |
Inhalte: Die Individualität des Einzelhandels lässt nach, traditionelle Einzelhändler ziehen sich zurück, die Filialisierung und damit die Uniformität der Innenstädte und Quartierszentren nimmt zu, Ladenleerständen sind alltäglich und manifestieren sich, die Kundenfrequenz nimmt ab. Zusätzlich drängen Einkaufszentren in die Innenstädte und entstehen gleichzeitig an der Peripherie oder vergrößern sich dort. Die Originalität und Vielfalt der gewachsen europäischen Stadt geht verloren. Das Instrument des Stadtmarketings will dazu beitragen, diesem Prozess entgegen zu wirken und die Stadtentwicklung positiv zu beeinflussen. In den letzten Jahren haben sich jedoch Veränderungen vollzogen. Die desolaten kommunalen Haushaltslagen zwingen zu einem pragmatischeren und umsetzungsorientierteren Stadtmarketing. Neue Allianzen und Partnerschaften müssen gefunden werden, um mit der Entwicklung Schritt zu halten. Business Improvement Districts (BIDs) sind nach den Erfahrungen in Nordamerika ein erfolgsversprechendes Instrument zur Attraktivitätssteigerung von Innenstädten und Stadtteilzentren auf der Basis privatwirtschaftlichen Engagements. Neu an diesem Ansatz ist, dass sich zur Entwicklung eines bestimmten innerstädtischen Quartiers neben der Verwaltung auch Immobilieneigentümer und Einzelhändler beteiligen. BIDs können ein Lösungsansatz für erfolgreiche Stadt(teil)entwicklung sein und dem Stadtmarketing neue Impulse geben. Das Seminar teilt sich in folgende Themenblöcke: - Strukturentwicklung im Einzelhandel (endogene & exogen)
- Steuerungsmöglichkeiten des Einzelhandels Theoretische Hintergründe (Gesellschafts- und Wirtschaftstheorien)
- Methoden und Instrumente zur Analyse von Einzelhandelsentwicklung Stadtmarketing (Historie, Instrumente & Entwicklung)
- BIDs (Historie, Entwicklung, Übertragbarkeit, Chancen etc.)
Lernziele: Ziel des Seminars ist es, das Spektrum und die Entwicklung sowie Erfolge und Misserfolgen von Stadtmarketinginstrumenten, auch an Fallbeispielen, aufzuzeigen. Als neuer Ansatz des Stadtmarketings werden besonders BIDs vertiefend vorgestellt und die Erfolgschancen dieses Ansatzes diskutiert sowie dessen theoretische, politische und ökonomische Hintergründe transparent gemacht. Als Soft-Skills werden Präsentationstechniken vertieft. |
Literatur |
Bathelt, Harald; Glückler, Johannes (2002): Wirtschaftsgeographie. ökonomische Beziehungen in räumlicher Perspektive. Stuttgart. Heinritz, Günter; Klein, Karl; Popp, Monika (2003): Geographische Handelsforschung. Berlin, Stuttgart. Houstoun, Lawrence, O, Jr. (20032): Business Improvement Districts. Washingtown D.C., Urban Land Institute. Weitere Literatur wird in der Veranstaltung bekannt gegeben bzw. ist von den TeilnehmerInnen zu recherchieren. |
Leistungsnachweis |
Referat und Ausarbeitung des Referats (ca. 10 Seiten): 4 Credits In E3-Veranstaltungen ist die regelmäßige, aktive Teilnahme mit angemessener Vor-/Nachbereitung Voraussetzung, um zur Prüfung zugelassen zu werden. Geduldet wird eine entschuldigte (!) Fehlzeit von max. 2x2 SWS bei regulären wöchentlichen Veranstaltungen. |