Kommentar |
Die "Spielmannsepen" sind eine Teilgattung der mittelalterlichen Epik, deren Zusammengehörigkeit in der Forschungsliteratur umstritten ist. Fünf Texte werden als "Spielmannsepen" bezeichnet: 'König Rother', 'Herzog Ernst', 'Salman und Morolf', 'Oswald' und 'Orendel'. Für alle diese Texte ist charakteristisch, dass sie (anders als z.B. die höfische Artusepik oder die mittelalterlichen Antikenromane) keine Überlieferung in lateinischer oder französischer Sprache kennen. Gelegentlich wird in der Forschungsliteratur außerdem angegeben, der Stil dieser Texte sei durch eine besondere Nähe zu Formen mündlichen Erzählens geprägt. Den Kennzeichen solcher Formen der Oralität soll im Seminar nachgegangen werden: Inwiefern weist der Stil der "Spielmannsepen" tatsächlich Abweichungen von den höfischen Erzähltexten auf, und wie ließe sich mündliches von schriftliterarischem Erzählen unterscheiden? |