Kommentar |
Die Flächenstaaten im Norden Griechenlands hatten an der Geschichte der griechischen Welt bis Philipp II. von Makedonien keinen großen Anteil. Die Verstädterung war dort wenig ausgeprägt. Philipp II. gelang es, sein Königtum zu festigen und seine Position in der Nord-Ägäis auszubauen, was zu Interessenkonflikten vor allem mit Athen und Theben führte. Philipps militärischer Erfolg bei Chaironeia (338 v. Chr.) zeigte schließlich das Versagen der griechischen Poleis auf, die von Makedonien weitgehend abhängig wurden. Der Makedonenkönig war jedoch geschickt genug, diese politische Abhängigkeit in eine Form zu kleiden, die das griechische Selbstwertgefühl nicht zerbrach und zugleich die gemeinsamen Kräfte an ein neues, großes Expansionsziel zu binden wusste. 337 v. Chr. beauftragte der jetzt ins Leben gerufene „Korinthische Bund“ Philipp mit dem Krieg gegen die Großmacht Persien. Die Zerstörung insbesondere des Athenatempels auf der Akropolis von Athen durch die Perser im Jahre 480 v. Chr. sollte gerächt werden. Nach der Ermordung Philipps (aus persönlichen Gründen) setzte sein noch sehr junger Sohn und Nachfolger Alexander III. das Vorhaben in die Tat um. Er eroberte in wenigen Jahre nicht nur das gesamte persisch kontrollierte Territorium, sondern rückte sogar bis nach Indien vor. Seine Herrschaft reichte bei seinem frühen Tod 323 v. Chr. von der Adria bis zum Indus, vom Kaukasus bis zum Nil. Zurück blieb ein uneinheitliches Reich mit einer uneinheitlichen Verwaltung, ein Konglomerat von Ländern, eine ungeregelte Nachfolge. Gleichwohl lässt die Geschichtsforschung mit ihm guten Grundes eine neue Epoche beginnen, den Hellenismus. Mit Alexander kamen griechische und makedonische Eliten und somit auch die griechische Sprache nach Vorderasien, Städte wurden nach griechischem Muster gegründet (v. a. Alexandria in Ägypten), die griechische Drachme wurde zur Weltwährung. Deutlich erkennbar ist jedoch auch Alexanders Wille, insbesondere die Perser auf allen Ebenen zu beteiligen. Die Perser sollten offenbar neben den Griechen und Makedonen zum zweiten „Reichsvolk“ werden. |
Bemerkung |
A1; B1; B2 Auch: E2, E3, Gasthörer, Schüler Zu dieser Veranstaltung sind maximal 20 BA-Studierende des Moduls E3 Studium liberale eingeladen. Ausschließlich für E3-Studierende sind die Anmeldebedingungen auf der Seite www.uni-due.de/studium-liberale beschrieben. (Nennen Sie bitte Namen, Matrikelnummer, Studiengang und Fachsemester). Bitte melden Sie sich NICHT über LSF an, auch wenn dies möglich sein sollte. |