HS / Donnerstag / 16-18h / R12 R04 A48 Peter Ellenbruch: Grenzgänger zwischen Fernsehen und Kino - deutsche Regisseure der 1950er/1960er Jahre. Die Film- und Fernsehforschung trennt in der Regel die Betrachtung der beiden Bildmedien voneinander, handelt es sich doch um zwei Erzählformen mit unterschiedlichen Möglichkeiten und Rezeptionssituationen. Wenn man aber die bundesdeutschen 1950er und 1960er Jahre betrachtet, stößt man auf eine Reihe von Regisseuren, deren Werk nur zu erfassen ist, wenn man diese Trennung aufhebt. Jürgen Roland, Fritz Umgelter, John Olden oder Helmut Ashley - um nur einige zu nennen - haben ständig wechselnd sowohl für die Kinoleinwand als auch für den Bildschirm gedreht und auf diese Weise ein großes Publikum erreicht. Betrachtet man ausgehend von den Regisseuren diese Verknüpfung von Film, Fernsehen und Publikum wird klar, dass gerade die medialen Grenzgänger das Leben in der Bundesrepublik mit ihren Werken beeinflusst und auch in jenen reflektiert haben. Von diesem Grundgedanken ausgehend soll im Seminar anhand von Film- und Fernsehanalysen sowie kulturwissenschaftlich ausgerichteter Kontextbetrachtungen ein Blick auf die gesellschaftliche Situation der Bundesrepublik in den 1950er/1960er Jahren geworfen werden, einer Zeit, in der das Kino in Krisen gerät, das Fernsehen zwischen Experimentierfeld und Leitmedium pendelt und die Bundesrepublik die sogenannte Adenauer-Ära hinter sich lässt. |