Kommentar |
Für die kritische Semiotik ist es axiomatisch selbstevident, dass nur dasjenige ein Zeichen ist, was als Zeichen interpretiert wird. 'Selbstevidenz' darf nicht mit dem Feyerabend'schen 'anything goes' verwechselt werden. "Die Grenzen der Interpretation" (U. Eco) müssen in einer systematischen, semiotischen Hermeneutik sorgfältig ermittelt werden, um den Gefahren der "unendlichen Abdrift" zu entgehen. Zu diesen Gefahren zählt ebenso das bodenlose, system"theoretische" Geschwätz von der sich selbst erzeugenden Erzeugung alias Autopoiesis wie der materialistische Kurzschluß, der sich mit dem zuhandenen Zeug begnügt und erst gar nicht auf die spezifischen Bedingungen eines Zeichens reflektiert. |