Kommentar |
Das 20. Jahrhundert ist bislang (mit Ausnahme der Zeit des Nationalsozialismus) eher ein Stiefkind der kirchenhistorischen Forschung gewesen. Seit ein paar Jahren gibt es jedoch ein verstärktes Interesse das Thema ,1968 und die Kirchen' zu untersuchen. Dieser fundamentale Bruch, der mit 1968 einhergeht, was Autorität, Tadition und eben auch Kirchlichkeit tangiert, steht mit der fundamentalen Erschütterung jedweder Christlichkeit durch die Verbrechen der NS-Zeit in Zusammenhang. Die Vorlesung behandelt den Zeitraum von 1914 bis 1989, berücksichtigt die Zeit des Ersten und Zweiten Weltkrieges, der Weimarer Republik und des Nationalsozialismus, die Entstehung zweier deutscher Staaten nach 45 und deren grundlegend unterschiedliche Kirchenpolitik. Die deutsch-deutsche Revolution von 1989, die mit den evangelischen Kirchen in der DDR verknüpft ist, bildet den Abschluss. Diese Zeit des 20. Jahrhunderts, – die Kurt Nowak auch als „Explosion der Moderne" bezeichnet hat, was im Hinblick sowohl auf Kriegstechnologien wie Kommunikationstechnik mindestens zutrifft, während Martin Greschat vom „Zeitalter der Weltkriege und Revolutionen" gesprochen hat – auch als eine (noch) christliche bzw. kirchliche kennen zu lernen, soll Ziel der Vorlesung sein. |
Literatur |
Martin Greschat, Kirchliche Zeitgeschichte, Leipzig 2005. Martin Greschat (Hg.), Das Zeitalter der Weltkriege und Revolutionen, Neukirchen-Vluyn 1999 Quellensammlung; zur Anschaffung empfohlen). Thoams Kaufmann u.a. (Hgg.), Ökumenische Kirchengeschichte, Bd. 3, Darmstadt 2007. |