Kommentar |
Die These Ernst Troeltschs, dass einer Theologie, welcher daran liegt, der eigenen Stimme im Konzert der neuzeitlichen Wissenschaften bleibend Gehör zu verschaffen, gut daran tut, die Ethik in den Rang einer theologischen Fundamentaldisziplin zu erheben, wird heute weithin, und zwar theoretisch wie praktisch, akzeptiert. Dies nicht nur von Seiten der Theologie selbst, sondern auch umgekehrt, in Wissenschaft und Gesellschaft: Der Ratschlag des Theologen wird in der Regel (und allenfalls!) dann gesucht, wenn es um ethische Streitfragen geht. Dies gilt auch und nicht zuletzt für den schulischen Bereich: Schüler sind erfahrungsgemäß am ehesten vermittelt über ethisch-moralische Fragestellungen für die Belange des christlichen Religionsunterrichts aufgeschlossen und motivierbar. Auf diese Sachlage sollten angehende Religionslehrer/innen sich rechtzeitig einstellen bzw. gründlich vorbereitet sein. Durchführung: Um diese Vorbereitung zumindest in Ansätzen zu leisten, werden wir uns im Seminar auf einen aktuellen Reader stützen, der klassische und aktuelle Texte und Autoren aus dem Gebiet der theologischen Ethik zugänglich macht (s.u.). Dabei werden wir wiederholt Seitenblicke auf ausgewählte Brennpunkte der ethischen Gegenwartsdebatte (z.B. Homosexualität, Sterbehilfe, Gentechnik, Tierethik etc.) werfen. Im letzten Drittel des Seminars werden wir uns fachdidaktischen Umsetzungsfragen widmen. |