Kommentar |
Eine konfrontative Pädagogik und deren ritualisierte Grenzziehung wird immer häufiger Thema in der pädagogischen Diskussion. All zu oft wird sie als repressiver Erziehungsstil verworfen. Konzepte der Grenzziehung und Konfrontation sind jedoch nicht für die netten Nachbarskinder gedacht, sondern zielen auf die Jungen und Mädchen, die den Pädagogen die Sorgenfalten ins Gesicht treiben. Diese Kids praktizieren Unterdrückung, produzieren Abhängigkeiten und Opfer. Mit Empathie alleine sind diese Kinder und Jugendlichen nicht zu bewegen, diesen eingeschlagenen Pfad zu verlassen. Grenzziehung und Konfrontation dienen der Normverdeutlichung. Wirksam werden die Konzepte allerdings nur, wenn sie würdevoll durchgeführt werden und beziehungsstiftend sind. Um mit Refl/Wineman zu sprechen, diese Kinder sind außerhalb der Reichweite der Erziehung, und sie sind unterhalb des Wirkungsbereichs der psychotherapeutischen Interventionen. Die Opferperspektive ist im Umgang mit gewaltbereiten Jugendlichen von besonderer Bedeutung, weil sie für Gewalttäter das Tabu-Thema darstellt.
Ursachen, Auslöser und Gelegenheiten werden Gegenstand der Analyse des gewalttätigen Verhaltens von Kindern und Jugendlichen. Im Handlungsviereck von Täter, Opfer, Gruppe und sozialer Kontrollinstanz, die alle auf ihre spezifische Weise und in vernetzter Form für die Bedingungen der Gewaltereignisse verantwortlich sind, werden Verhaltensalternativen erarbeitet. Oberstes Ziel ist Opfervermeidung.
Weitere Stichworte: Anti-Aggressivitäts-Training - Coolness-Training - Konfrontative Pädagogik
Das Seminar ist auch für Studienanfänger geeignet! |