Kommentar |
Rückgriffe auf mythologisch-christologische Bilder strukturieren die Filme von Leni Riefenstahl. Diese ikonographischen Transformationen sind zentraler Gegenstand der Filmanalysen des Seminars, in dem Riefenstahls erster (Spiel)Film DAS BLAUE LICHT (1932) sowie TRIUMPH DES WILLENS (1935) - der, wie es oft heißt, als einer „der perfektesten Propagandafilme der Filmgeschichte" gilt - gezeigt werden. Darüber hinaus wird dieses grundlegende Material durch Ausschnitte aus anderen Filmen ergänzt. DAS BLAUE LICHT war nicht nur Ausgangspunkt für Riefenstahls Erfolg in der männlich beherrschten „Kultur" des Faschismus, sondern in diesem Film zeigen sich schon typische Darstellungsformen der Regisseurin. Diese Bergfilm-Legende - in der Riefenstahl auch die Hauptrolle spielt - gipfelt in die Inszenierung des eigenen Mythos, einer Frau, die als Tänzerin ihre Karriere begann, sich zur glamourösen und sportiven Filmschauspielerin entwickelte, um dann zu einer der berühmtesten und umstrittensten Regisseurin zu werden: „Ihre Filme waren ideologisch grauenhaft, aber phantastisch gemacht, beeindruckend." (Luis Bunuel). |
Literatur |
Kreimeier, Klaus: Die Ufa-Story, München 1992. (hier insbes. S. 296ff.) Regel, Helmut: „Triumph des Willens". In: Filmkritik, 14. Jhrg. H. 5, 1970, S. 249ff. Rother, Rainer: Die Verführung des Talents, Berlin 2000. Schlüpmann, Heide: Faschistische Trugbilder weiblicher Autonomie. In: Frauen und Film, Nr. 44-45, 1988, S. 44ff. |