Kommentar |
Hörbücher haben in der literarischen Kultur der Gegenwart eine Konjunktur. Gleichwohl hat sich die Literaturwissenschaft mit diesem Medium bislang kaum befasst. Die Veranstaltung setzt sich zum Ziel, das Manko ein Stück weit zu beheben, indem sie den Versuch unternimmt, das Hörbuch als literarisches Medium sowohl systematisch zu beschreiben, als auch einzelne literarische Hörbuchprojekte zu analysieren: u.a. Auszüge aus Mann ohne Eigenschaften. Remix, P.Kurzecks Ein Sommer, der bleibt sowie Lesungen von R.D. Brinkmann und H. Fichtes St. Pauli Interviews. Die Auswahl mag in gewisser Hinsicht heterogen sein. Die Projekte gleichen sich jedoch dahingehend, dass sie das Hörbuch nicht nur als Zweitverwertungsmittel, sondern als genuines Medium literarischer Texte beschreibbar machen. Die zentrale Aufgabe wird dabei in der Erarbeitung eines angemessenen Analysewerkzeugs liegen. Rekonstruiert werden sollen die buchwissenschaftlichen und literaturdidaktischen Beiträge zum Thema, ebenso wie neuere Ansätze der kultur- und medienwissenschaftlichen Stimm-, aber auch Sprechforschung. Des Weiteren wird sich die Veranstaltung mit den Kategorien der ‚sekundären Oralität' und ‚Lesung' auseinander zu setzen haben. |