Kommentar |
Berichte von Hungerkatastrophen und Armut in der Welt rufen Empörung hervor. Inwiefern handelt es sich dabei um ein ethisches Problem? Inwiefern handelt es sich überhaupt um ein philosophisch zu bewältigendes Problem? Denn immerhin helfen nicht Konzepte und Theorien, sondern Essen und Geld, wenn es um Hunger und Armut geht. Hinzu kommt, dass Phänomene der Armut teil des nur umrisshaft erkennbaren „Globalisierungsprojektes“ sind. Dessen Akteure entziehen sich der Fassbarkeit weitgehend. Andere Akteure sind internationale Institutionen und private Hilfsorganisationen – nicht zuletzt die Armen und die Reichen selbst. Das Proseminar widmet sich Grenzfragen der Ethik, insofern sie Anwendung findet auf drängende Probleme. Es widmet sich ebenso der Grenze zwischen ethischen Fragestellungen und solchen der politischen Philosophie. Sodann geht es um ein angemessenes Verständnis von „Angewandter Philosophie“.
Ziele der Veranstaltung: 1. Es sollen am Beispiel komplexer sozialer Probleme spezifisch ethische Aspekte herausgearbeitet werden (Anwendungskompetenz). 2. Die philosophische Debatte soll verfolgt werden (Analyse- und Systematisierungskompetenz). 3. Die philosophische Diskussion über Gerechtigkeitsfragen soll an Gerechtigkeitsproblemen argumentativ diskutiert werden (Argumentationskompetenz). |