Kommentar |
In dieser Vorlesung soll mit dem Realismus eine der prägenden Strömungen der französischen Literatur des 19. Jahrhunderts vorgestellt werden. Die den Realismus auszeichnende neuartige Darstellung der zeitgenössischen gesellschaftlichen Wirklichkeit manifestiert sich dabei in erster Linie im Roman, der im 19. Jahrhundert zu jener beherrschenden Gattung aufsteigt, die er bis in die Gegenwart geblieben ist. Nach einer Einführung in die Problematik des Realismus-Begriffs und einem Blick auf den geschichtlichen Hintergrund soll der Aufstieg des Romans in der Vorlesung vor allem anhand der drei großen Vertreter des realistischen Romans in Frankreich Stendhal, Honoré de Balzac und Gustave Flaubert nachvollzogen werden, die jeweils mit einem ihrer Hauptwerke (Le Rouge et le Noir, Père Goriot, Madame Bovary) näher vorgestellt werden. Ein besonderes Augenmerk soll dabei der Poetik des realistischen Romans gelten, wie sie von den betreffenden Autoren in ihren entsprechenden poetologischen Schriften bzw. Äußerungen (wie z.B. Balzacs Avant-propos) entwickelt worden ist. Zu Beginn des Semesters wird den Studierenden ein Reader mit den Textausschnitten, die in der Vorlesung besprochen werden, zur Verfügung stehen. Zur ersten Orientierung wird neben der Lektüre der angegebenen Romane empfohlen: Uwe Dethloff, Der französische Realismus, Stuttgart (Sammlung Metzler) 1997. |