Kommentar |
Kulturpolitiker der DDR pflegten gerne den Mythos vom „Leseland" und waren stolz auf eine überdurchschnittlich hohe Buchproduktion pro Kopf der Bevölkerung. Ihre Kritiker verwiesen dagegen auf die Zensur. Nun spielte Literatur in der DDR gewiss eine besondere Rolle (auch als Presse-Ersatz), aber auch die die Zahl der Titel, die nicht erscheinen durften, ist groß (obwohl es - im Gegensatz zu anderen sozialistischen Ländern - keine offizielle Zensurbehörde gab). Das Seminar will anhand von Dokumenten Einblicke in den ‚Literaturbetrieb' der DDR vermitteln und an einigen Beispielen seine Funktionsweise illustrieren. Einen Schwerpunkt bildet die Druckgenehmigungspraxis bei Übersetzungen aus skandinavischen Literaturen; dieser Spezialfall steht im Mittelpunkt eines verbindlichen Wochenendblocks (der gemeinsam mit einem norwegischen Kollegen durchgeführt wird). - Arbeitsmaterialien sind zu Semesterbeginn als Reader verfügbar. |