Kommentar |
Goethe reimte „unrein“ (s. Titel) und E.T.A. Hoffmann lässt in den «Lebensansichten des Katers Murr» einen Herrn *Kreisler* sagen: «Es ist ganz unmöglich, Vortreffliche, daß Sie meines Namens Abstammung in dem Worte Kraus finden und mich […] für einen Kräusler […] halten können, da ich mich alsdann eben Kräusler schreiben müßte.» Dieser Scherz scheint uns heute an den Haaren herbeigekräuselt. Das liegt nicht zuletzt daran, dass wir uns heute (auch in tiefer Entspannung) weitgehend an der Schrift orientieren, wenn es um die Aussprache geht. Wie kam es dazu, was kann man dagegen tun – und ist das überhaupt noch nötig? Zunächst werden wir uns phonologisches, phonetisches, graphematisches und graphetisches Grundwissen erarbeiten; anschließend die Geschichte der deutschen Aussprache betrachten. Dabei geht es sowohl darum, aus welchen Quellen wir uns heute bedienen können, um die Aussprache vergangener Zeiten zu erschließen, als auch darum, wieso wir heute so normiert sprechen, wie es eigentlich nur für Schauspieler sein sollte. |
Literatur |
von Polenz, P. (2000). Deutsche Sprachgeschichte vom Spätmittelalter bis zur Gegenwart (2. Aufl. Bd. I: Einführung – Grundbegriffe; 14. bis 16. Jahrhundert; Kap 4.4). Berlin, New York: Walter de Gruyter. von Polenz, P. (2000). Deutsche Sprachgeschichte vom Spätmittelalter bis zur Gegenwart (Bd. II: 17. bis 18. Jahrhundert; Kapp. 5.6, 5.8). Berlin, New York: Walter de Gruyter. Szulc, A. (1987). Historische Phonologie des Deutschen. Tübingen: Max Niemeyer. |