Kommentar |
Verbindliche Vorbesprechung am Mo, 26.10.09, 10-12 Uhr, R11 T05 D16 Schon seit der Antike gibt es literarische Berichte von blutsaugenden Wesen: Striges, Lemuren und Empusen bevölkern die Texte von Homer, Plinius und Ovid. Schon im 2. vorchristlichen Jahrhundert glaubte man, Kinder mit Knoblauch vor „der schwarzen stinkenden Strix“ (Titinius) schützen zu können. Seit der Romantik lebt das Motiv neu auf: E.T.A. Hoffmann nimmt sich seiner an, aber auch Lord Byron, Goethe und Tolstoi entdecken den Stoff. Seit Bram Stoker ist der Name „Dracula“ (1897) das Synonym für den Vampir überhaupt und mit Murnaus „Nosferatu“ (1922) beginnt der Siegeszug dieser Zunft im Film. Mittlerweile sind Vampire aus der Popkultur nicht mehr wegzudenken, unzählige Filme, Fernsehserien (z.B. Buffy – Im Bann der Dämonen, USA 1997-2003), Comics, Computerspiele, Musicals schmücken sich mit Vampiren als Hauptdarsteller und auch die Kinder- und Jugendliteratur hat spätestens seit Angela Sommer-Bodenburg (Der kleine Vampir) das Genre des Vampirromans entdeckt. Einen neuen Hype haben Stephenie Meyers „Bis(s)“-Romane ausgelöst: Das Highschool-Girl Bella liebt den schönen Vampir Edward – eine Liebesgeschichte mit Höhen und Tiefen, die die Fans auf insgesamt über 2000 Seiten fesselt. Im Seminar geht es darum, den Topos genauer zu beleuchten. Wir werden Texte und Textausschnitte aus der Literaturgeschichte des Vampirs zur Kenntnis nehmen (Hoffmann, Polidori, Stoker u.a.), um anschließend zu untersuchen, in welcher Form sich die Kinder- und Jugendliteratur dem Thema widmet. Falls es zeitlich möglich ist, werden wir auch Filmausschnitte heranziehen. |
Literatur |
Verbindliche Lektüre: Reader (mit Primär- und Sekundärliteratur wird zu Beginn des Semesters als Kopiervorlage zur Verfügung gestellt), Bram Stoker „Dracula“, Stephenie Meyer „Bis(s) zum Morgengrauen“, Angela Sommer-Bodenburg „Der kleine Vampir“, Michael Borlik „Der Geheimbund der Vampire“ und Nortrud Boge-Erli „Vampirfieber“. |