Kommentar |
Aufgrund der geographischen Lage waren Kilikien (heute Çukurova in der Südtürkei) und das östlich angrenzende Kommagene Brückenglieder zwischen Orient und Okzident. Die Brückenfunktion brachte es mit sich, dass die Landschaften stets regen Anteil am Austausch der Kulturen nahmen. Bedeutende Handels- und Heeresstraßen verliefen durch Kilikien und Kommagene und verbanden Europa mit dem Euphrat, der in der römischen Kaiserzeit die Grenze zum Perserreich bildete. Zahlreiche Städte insbesondere in der fruchtbaren kilikischen Ebene, wie z. B. Tarsos, blühten auf. Vom regen kulturellen Austausch zwischen Ost und West waren in starkem Maße Kulte betroffen. Diverse autochthone Kulte in Kilikien wurden in einem lange andauernden zivilisatorischen Prozess „griechisch" interpretiert. Aber insbesondere aus Kommagene strahlten einheimische Kulte auch in den Westen, ins Imperium Romanum, aus, wie z. B. der Kult des Jupiter Dolichenus oder die vielleicht in Kommagene entstandene „römische" Form des Mithraskults. Für das SS 2010 ist eine Exkursion in den Raum der antiken Landschaften Kilikien und Kommagene geplant, in deren Rahmen die im HS diskutierten Probleme vor Ort vertieft werden sollen. Eine Vorbesprechung findet am 13. Juli 2009, 18 Uhr, in R12 V05 D81 statt. Wir bitten diejenigen, die die Vorbesprechung verpasst haben, aber an Seminar und Exkursion teilnehmen möchten, sich noch in den Semesterferien bei einem der Dozenten zu melden. </p><p>Zumindest folgende Exkursionsziele sind vorgesehen: Olba, Diokaisareia, Seleukeia und das heutige Meramlik (Kirche der Hl. Thekla), Korykos, Elaiussa Sebeaste, Pompeiopolis, Tarsos, Adana, Aigeai, Anazarbos, Hierapolis Kastabala, Karatepe, die Euphrat-Region und der Nemrud Daĝ. |