Kommentar |
Die Demokratiemessung hat in den vergangenen Jahren in der vergleichenden Politikwissenschaft stark an Einfluss gewonnen. Dies zeigt sich vor allem an den umfangreichen Erweiterungen, die im Rahmen der Demokratie- und Transformationsforschung bisher vorgenommen wurden und noch immer vorgenommen werden. Während sich die etablierten Indizes vorrangig mit der Frage nach den vorherrschenden politischen Ordnungen beschäftigten, wenden sich die neueren Messinstrumente eher der Frage zu, welche Qualitätsunterschiede sich in den etablierten demokratischen Staaten feststellen lassen. Beginnend mit einem Überblick über die ersten Ansätze von Dahl, Gastil und Vanhanen, werden in diesem Seminar sowohl die etablierten Indizes – beispielsweise Freedom House und der Polity IV Ansatz von Jaggers/Gurr – als auch neuere Ansätze behandelt. Zu nennen sind hier vor allem der Neue Index der Demokratie von Hans Joachim Lauth, der Bertelsmann Transformationsindex und die World Governance Indikatoren der Weltbank. Mit der Vorstellung dieser Ansätze soll versucht werden die folgenden Fragen zu beantworten: Was verbirgt sich hinter dem Begriff der Demokratie? Wie erfolgt die Bestimmung unterschiedlicher Grade von Demokratie? Was sind die empirischen Befunde und wie valide sind die Ergebnisse? Im Ersten Teil des Seminars sollen neben der Gegenüberstellung der theoretischen Grundlagen auch die Beschreibungen und komparativen empirischen Analysen behandelt werden, die sich mit verschiedenen Ländern auseinandersetzen. Im zweiten Abschnitt sollen dann auf der Basis einer gemeinsam entwickelten Demokratiedefinition eigene Indizes zur Messung dieser entwickelt und vorgestellt werden. |
Literatur |
Literatur zur Anschaffung:
Pickel, Gert/ Pickel Susanne, 2006: Politische Kultur und Demokratieforschung, Wiesbaden: VS-Verlag für Sozialforschung. Schmidt, Manfred G., 2008: Demokratietheorien. Eine Einführung. Wiesbaden: VS-Verlag für Sozialwissenschaften. (4., überarbeitete. und erweiterte. Auflage) Lauth, Hans-Joachim, 2004: Demokratie und Demokratiemessung. Eine konzeptionelle Grundlegung für den interkulturellen Vergleich. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.
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