Kommentar |
Die Relevanz einer empirischen Bestimmung von Demokratien und der Beurteilung ihrer Qualität ist im Zuge der dritten Welle der Demokratisierung stark gestiegen. Allerdings besteht immer noch das Problem: „Wie messe ich Demokratie überhaupt?“ oder „Wie messe ich verschiedene Grade der Qualität der Demokratie?“ Zur Bestimmung der Qualität politischer Systeme bzw. der Demokratie stehen subjektive, quasi-objektive und objektive Maße zur Verfügung. Nach ersten Ansätzen zur Überwindung der konstatierten Forschungslücke im angelsächsischen Raum durch Dahl, Gastil und Vanhanen wurden diese Ansätze in den 1980er und 1990er Jahren weiterentwickelt und zunehmend differenziert. Unter anderem sind hier die Vorschläge von Jaggers/Gurr (Polity IV) sowie die Freedom-House-Indizes zu nennen. Jüngst sind weitere Messvorschläge – beispielsweise der Bertelsmann Transformation Index, Neuer Index Demokratie, Bertelsmann Sustainable Governance Index – unterbreitet worden. Diese Bedeutungssteigerung der empirischen Demokratiemessung in der vergleichenden Politikwissenschaft lässt es notwendig erscheinen, die daraus resultierenden Fragestellungen etwas näher zu betrachten: Was besagt der Begriff Demokratie eigentlich? Welches ist das zugrunde gelegte Demokratieverständnis? Wie erfolgt die Bestimmung der Demokratisierungsgrade (Operationalisierung und Messung von Demokratie)? Welches sind die empirischen Befunde und wie valide sind die Ergebnisse?
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Literatur |
Pickel, Gert/Pickel, Susanne, 2006: Politische Kultur- und Demokratieforschung, Wiesbaden. VS-Verlag. Schmidt, Manfred G., 2008: Demokratietheorie. Wiesbaden. VS-Verlag
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