Kommentar |
Wundererzählungen machen einen wesentlichen Bestandteil der Darstellung Jesu und seiner Jünger in den Evangelien wie auch der Apostelgeschichte aus. Von "Wundern" lesen wir auch in den paulinischen Briefen. Ältere Forschung hat die Untersuchung dieser Texte weitgehend auf formgeschichtliche und religionsgeschichtliche Fragestellungen beschränkt. Unklar sind dabei oftmals schon die zugrundegelegten Kategorien und Ordnungsbegriffe ("Magie", "Zauberei", "Exorzismus" etc.) und die Frage, welche Vergleichspunkte in der frühjüdischen, aber besonders auch der hellenistisch-römischen Literatur heranzuziehen sind. Hauptziel des Seminars ist es, ausgewählte Wundererzählungen sorgfältig exegetisch zu erarbeiten und damit Textkompetenz zu festigen. In der konstitutiven Sitzung werden wir einen Fahrplan mit repräsentativen Texten (Exorzismen, Heilungserzählungen, sog. 'Normenwunder', Speisungswunder etc.) verabreden. |
Literatur |
Empfohlene Literatur: Eine Orientierung über wichtige Literatur wird in der ersten Sitzung anhand einer Liste gegeben. Vorläufig: -M.Becker, Wunder und Wundertäter im frührabbinischen Judentum, WUNT II.144, Tübingen 2002; -B. Kollmann, Jesus und die Christen als Wundertäter. Studien zu Magie, Medizin und Schamanismus in Antike und Christentum, FRLANT 170, Göttingen 1996; ders., Neutestamentliche Wundergeschichten. Biblisch-theologische Zugänge und Impulse für die Praxis, Stuttgart 2002. |