Kommentar |
Viele Schüler kommen bereits mehrsprachig in die Schule, wobei oftmals die Sprache, die sie Zuhause mit ihren Familien sprechen, weiter entwickelt ist als die deutsche Sprache. Aus diesem Grund liegt der schulische Fokus überwiegend bei der schnellen Vermittlung von Deutsch als Zweitsprache, damit die SchülerInnen im Unterricht keine Benachteiligung durch ihre nicht immer ausreichenden Deutschkenntnisse erfahren. Aber haben Kinder mit Migrationshintergrund tatsächlich Probleme, die deutsche Sprache grundsätzlich zu sprechen, oder geht es vielmehr um einen ganz bestimmten Bereich des Deutschen, nämlich um die sog. Schulsprache, der erlernt werden muss? Welche Besonderheiten zeichnen Schulsprache aus und muss dieses Sprachregister nur von mehrsprachigen SchülerInnen erlernt werden? In diesem Seminar wird diskutiert, welche schriftlichen Fähigkeiten von SchülerInnen benötigt werden, um erfolgreich die Schule meistern zu können. Aspekte wie Literalitätserfahrung, Umgang mit verschiedenen Sprachregistern und Ganzheitlichkeit in der Bewertung mehrsprachiger Kinder werden durchleuchtet, wobei der Fokus auf Schriftlichkeit – und teilweise auf Biliteralität – liegen wird. |