Kommentar |
Die öffentlich getragenen bzw. geförderten Angebote in der Bildung, im Gesundheits- und Sozialbereich und in der Kultur stehen mit der demografischen und gesellschaftlichen Entwicklung vor großen Herausforderungen: mit der Frage nach der künftigen Finanzierung sind nicht zuletzt auch Fragen nach ihrer Effektivität und ihrem künftigen gesellschaftlichen Nutzen angesprochen. Vor allem ist die Frage angesprochen, wie sich diese Angebote angesichts veränderter Bedürfnisse weiterentwickeln und erneuern werden. Wie kommt das Neue in die Welt im Bereich öffentlicher Dienstleistungen? Die Ausgestaltung dieser Angebote geschieht derzeit meist in der Verständigung zwischen Professionellen und Politiker: Dabei haben sie die Bedürfnisse und Interessen der Nutzer/innen allenfalls indirekt im Blick. Und: Nur selten lassen sich so wirklich innovative Ergebnisse erzielen. Denn: Radikale Innovationen und soziale Erfindungen entstehen eher wildwüchsig, benötigen einen „Blick über den Tellerrand“ und sind oft das Ergebnis unterschiedlicher Methoden zur Förderung sozialer Fantasie. Vor allem brauchen sie einen neuen Blick auf die Nutzerinnen und Nutzer dieser Angebote, eine andere Weise, diese in die Entwicklung einzubeziehen. Als neuer methodischer Ansatz, Innovationen zu fördern, bezieht Design Thinking die Perspektive der Nutzerinnen und Nutzer systematisch mit ein und macht ihre Sicht zu einem Bestandteil des Entwicklungsprozesses.
Unsere Themen In der Blockveranstaltung wollen wir dieser Spur weiter folgen und unseren Blick auf radikale Innovationen richten. Wir wollen uns mit dem Ansatz von „Design Thinking“ beschäftigen und zugleich den radikalen „Nutzerblick“ auf vorhandene und zukünftige Angebote im Bildungs-, Gesundheits-, Sozial- und Kulturbereich erproben: - Wie sähen Angebote und Dienstleistungen aus, wenn wir sie radikal aus dem Blickwinkel der Nutzer denken? - Ergeben sich daraus bereits innovative Ideen, die unsere verwaltete Welt radikal und sinnvoll verändern? - Welche Anforderungen stellen sich unter diesem Blickwinkel an NutzerInnen, Professionelle, Politik und Verwaltung?
Unser Vorgehen Als Teilnehmer/innen entwickeln Sie im Rahmen dieser Innovationswerkstatt auf Basis des Design Thinking in interdisziplinären Gruppen eigene und umsetzbare Ideen für eine Nutzerorientierung im Bildungs-, Gesundheits- Sozial und Kulturbereich. Phasen des Verstehens (mit Inputs), des Beobachtens (Feldphasen), des Experimentierens und des Ausprobierens werden sich dabei ablösen. Sie erfahren und lernen in dieser Veranstaltung, wie Innovationswerkstätten auf Basis des Design Thinking aufgebaut, geplant, durchgeführt und evaluiert werden und entwickeln in Gruppen kreative und interdisziplinäre Herangehensweisen an das Thema. Einsatzmöglichkeiten dieses Ansatzes werden an praktischen Beispielen in Zusammenarbeit mit dem Paritätischen in NRW entwickelt und diskutiert.
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Bemerkung |
in Kooperation mit • Der Paritätische Nordrhein-Westfalen Klaus Bremen, Geschäftsbereich Engagement, Selbsthilfe, NutzerInnen-Interessen, Gesundheit (www.paritaet-nrw.org) und KollegInnen • Hasso-Plattner-Institut an der Universität Potsdam HPI School for Design Thinking (www.hpi.uni-potsdam.de/d-school) Prof. Dr. Uli Weinberg • UNIAKTIV – Zentrum für gesellschaftliches Lernen und soziale Verantwortung Jörg Miller, Karsten Altenschmidt (www.uniaktiv.org) |