Kommentar |
Das Internet hat sich in den letzten 15 Jahren zu einem Massenphänomen entwickelt. Der Alltag – längst nicht mehr nur der jüngeren Generation – wird zunehmend über die verschiedenen Kommunikationsformen des Internet geprägt, von der e-mail über Chat-Räume, soziale Netzwerke, 'klassischen' Internetseiten bis hin zu multimedialen Angeboten à la Youtube oder Dailymotion. Die technische Infrastruktur des Internet bildet folglich den Rahmen für einen in sich stark ausdifferenzierten Umgang auch mit Sprache. Im Seminar werden wir uns vornehmlich für die Besonderheiten der Sprachverwendung im Internet interessieren. Während etwa die 'klassischen' Internet-Angebote etablierter Medien zunächst die traditionellen journalistischen Textsorten abbilden, entstehen v.a. durch die Möglichkeiten interaktiver Kommunikation neue Textsorten und Interaktionsformen. Diese durchbrechen mitunter die starke Konventionalisierung 'klassischer' Medien und zeichnen sich durch die Integration verschiedener Zeichensysteme – man denke an die Emoticons – aus. Zu beachten sind hier aber auch große Unterschiede etwa zwischen etablierten Webforen und Gruppenchats. Nach einer Einführung in die allgemeine Problematik sollen dann in den Referaten verschiedene Teilaspekte der Sprachverwendung im Internet exemplarisch vorgestellt werden. Das Themenspektrum reicht von orthographischen Konventionen in jugendsprachlichen Chats über eine Textsortenanalyse von Blogs bis zur Darstellung der Diskussionen um die vermeintliche 'Schädlichkeit' des Internet für die Sprachentwicklung. Bedingung für den Erhalt eines Leistungsnachweises ist die Übernahme eines Referats sowie die Anfertigung einer schriftlichen Hausarbeit, die bis Ende August eingereicht werden sollte. Anmeldungen zu einzelnen Referaten können bereits in der vorlesungsfreien Zeit (ab Anfang März) vorgenommen werden. |
Literatur |
Pflichtlektüre: Dejond, Aurélia (2002), La cyberl[a]ngue française, Paris. Helfrich, Uta (2003) „'Cyber-français' oder 'néo-français': Chat-Kommunikation als Indikator für Sprachwandel?“, in: Romanistik in Geschichte und Gegenwart, 151-171. Martin, Marcienne (2007), Le langage sur l'Internet, un savoir-faire ancien numérisé, Paris. |