Kommentar |
Inhalte: Millionen deutscher Untertanen verließen im 19. Jahrhundert in der Hoffnung auf ein besseres Leben die „Heimat" via Hamburg oder Bremerhaven und wanderten nach Nordamerika aus. Bei dieser Migration zeigte sich, dass die kulturellen Gräben zwischen den Eingesessenen und den deutschen Einwanderern zunächst so groß waren, dass es teilweise zu einer totalen Abschottung kam. Diverse Prozesse mussten durchlaufen werden, bevor in diesem historischen Kontext von „Integration" zu sprechen ist. Um diesen Vorgang auf der Grundlage einer klassisch-philologisch geleiteten Quelleninterpretation nachvollziehbar zu machen, ordnet sich das Seminar in den Cultural Approach of History ein. Seit Beginn der 1970er Jahre haben nach der jahrzehntelangen Wertschätzung kirchlicher und gouvermentaler Quellen in der Migrationsforschung die sozialhistorischen Quellen in Form von Briefen eine ungeheure Bedeutung gewonnen. Diese machen der Wissenschaft das Leben der „einfachen und armen Menschen" (Helbich), aus einer authentischen Perspektive zugänglich und transparent. Lernziele: Migration bedeutet eine Urthema der Menschheitsgeschichte, denn Wanderungen gab es zu allen Zeiten. In einer modernen interkulturellen Perspektive lässt sich dieses Phänomen unter verschiedenen Aspekten analysieren. Das Ziel dieses Seminars ist es, aus der historischen Perspektive der deutschen Amerikaauswanderung im 19. Jahrhundert ein tieferes Verständnis der aktuellen Migrationsbewegungen und daraus resultierender kultureller Prozessen zu entwickeln. |
Literatur |
BADE, Klaus J., Sozialhistorische Migrationsforschung, in: Klaus J. Bade und Jochen Olmert, eds., Studien zur historischen Migrationsforschung (SHM), Vol. 13, Göttingen 2004 HELBICH, Wolfgang J., „Alle Menschen sind dort gleich ...". Die deutsche Amerikaauswanderung im 19. und 20. Jahrhundert, Düsseldorf 1988 KRAUT, Alan M., Silent Travelers. Germs, Genes and the „Immigrant Menace", New York 1994 LUBINSKI, Axel, Entlassen aus dem Untertanenverband. Die Amerika-Auswanderung aus Mecklenburg-Strelitz im 19. Jahrhundert, Osnabrück 1997, zugleich Diss. Universität Osnabrück 1992 Sem.-App. Nr. 41, LK (Angemeldete Teilnehmer erhalten die Login-Daten zum Online-Semesterapparat via E-Mail; Der Präsenzbestand im Apparat kann vor Ort ohne Login-Daten genutzt werden) Es wird ein Reader angeboten, der zum Selbstkostenpreis im Copyshop xxx abgeholt werden kann. Alternativ können Sie die digitalisierten texte auch selbst ausdrucken (s. online-Semesterapparat) |
Voraussetzungen |
Diese Veranstaltung ist im fachfremden Modul E3 nicht geeignet für 2-Fach-BA Studierende der Fak. GeiWi . Interesse an der Thematik, aktive Teilnahme, obligatorische Teilnahme an der Vorbesprechung (Einführung und Themenverteilung), Lesebereitschaft in der Vorbereitungsphase Kommunikations- und Diskussionsbereitschaft während des Seminars. |
Leistungsnachweis |
Regelmäßige Teilnahme sowie - 5-10min.-Impulsreferat bzw. Leitung einer Diskussion plus 2 Summaries (3 Credits); oder
- 10min.-Referat oder Präsentation plus wahlweise 6seitiges Essay (4 Credits) oder plus 10seitige Hausarbeit exklusive Anhang (5 Credits); oder
- 30min. mündl. Prüfung (4 Credits); oder
- Referat, Essay und Exkursion (5 Credits).
In E3-Veranstaltungen ist die regelmäßige, aktive Teilnahme mit angemessener Vor-/Nachbereitung Voraussetzung, um zur Prüfung zugelassen zu werden. Geduldet wird im IOS eine entschuldigte (!) Fehlzeit von max. 2x2 SWS bei regulären wöchentlichen Veranstaltungen bzw. 3 Zeitstunden bei Blockveranstaltungen. |