Kommentar |
Der Begriff "Popliteratur" hat sich erst Mitte der 90er Jahre im deutschen Literaturbetrieb etablieren können. Autoren wie Benjamin v. Stuckrad-Barre, Alexa Hennig v. Lange oder Christian Kracht konnten unter dem Label "Pop" mit ihren von Stil-, Konsum- und Generationsbeobachtungen geprägten Texten, aber ebenso mit konsequenten Vermarktungs- und Inszenierungsstrategien ein junges und junggebliebenes Publikum für sich begeistern, wurden allerdings von Vertretern der Hoch- und Gegenkultur eher kritisch rezipiert. Die Ursprünge der Popliteratur reichen aber weit zurück bis in die 60er Jahre, als man sich jenseits von E und U, von ernster und unterhaltender Literatur, einen zeitgemäßeren, jugendlicheren und auch subversiveren 'Sound' erhoffte. Im Seminar werden exemplarisch Autoren dieses Segments des Literaturbetriebs von den 60er Jahren bis heute besprochen, Anknüpfungspunkte und Übergänge zu anderen Pop-Phänomenen (Film, Musik, Kunst) erörtert sowie literaturwissenschaftliche Deutungsversuche diskutiert. |