Kommentar |
Fallstudien unter Verwendung (überwiegend) qualitativer Methoden der Datenerhebung und -analyse sind in der soziologischen Arbeitsforschung eine überaus häufige, aber erst seit kurzem methodologisch ausgiebiger diskutierte Mathode. Sie werden für Zwecke der Beschreibung oder Illustration sozialer Zusammenhänge, für die Exploration neuer Forschungsfelder, aber auch für die Erklärung komplexer Sachverhalte eingesetzt (Yin 2003). Gegenstand von Fallstudien können dabei Individuen mit ihren Biographien oder spezifischen Erfahrungen sein, Betriebe und andere Organisationen oder auch Institutionen auf regionaler oder nationaler Ebene, deren Praxen und Funktionsweisen untersucht und verglichen werden. Die Durchführung von Fallstudien hat es mit bestimmten Herausforderungen zu tun: Gleichzeitig den Einzelfall in seinen spezifischen Kontexten gerecht zu werden und die Vergleichbarkeit sicherzustellen, Erhebungs- und Auswertungsprozeduren auch in verteilten und internationalen Teams zu vereinheitlichen und Schlüsse über das Untersuchungsfeld insgesamt aus der Analyse einer größeren Zahl von Fällen zu ziehen. Wir werden uns im Seminar die Grundlagen der Methode und des Designs von Fallstudien-Forschungsvorhaben klar machen und an empirischem Material aus der international vergleichenden Arbeitsforschung die Schritte "Von den Daten zum Fall" und "vom Fall zum Fallvergleich" selbst durchführen. |
Literatur |
Eisenhardt, K. M. 1989: Building Theories From Case Study Research', Academy of Management Review, 14:4, 532-550. Yin, R. K. 2003: Case Study Research: Design and Methods, Thousand Oaks: Sage. Huws, U./Dahlmann, S. 2006: Quality Standards for Organisational Case Studies in the European Foundation. Dublin: European Foundation for the Improvement of Living and Working Conditions, http://www.eurofound.europa.eu/pubdocs/2007/51/en/1/ef0751en.pdf |