Kommentar |
Paris ist nicht nur, neben vielem anderen, die Stadt der Literaten, sie ist auch seit dem 19. Jahrhundert, wie keine andere moderne Stadt, selber zum Gegenstand von Literatur geworden, und dies in einem Maße, daß man nicht zu Unrecht vom Mythos Paris gesprochen hat. Diesem Mythos Paris in seinen verschiedenen literarischen Metamorphosen soll in diesem Seminar anhand ausgewählter Texte der französischen Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts nachgegangen werden, womit zugleich wichtige Strömungen der französischen Literaturgeschichte präsentiert werden. Den Ausgangspunkt der Seminararbeit bilden dabei – nach einem kurzen Blick auf Merciers Tableau de Paris von 1781 – die gemeinsame Lektüre und Interpretation von Balzacs Père Goriot als Paris-Roman; darin anschließen wird sich die Beschäftigung mit ausgewählten Texten von Hugo, Baudelaire, Maupassant, Zola über Gide, Bréton und bis hin zu Aragon, Vian, Queneau und Modiano. Voraussetzung für die Teilnahme sind die zum Semesterbeginn vollständig erfolgte Lektüre des Père Goriot (vorzugsweise in der Gallimard Folio-Ausgabe, die in der Heinreich-Heine Buchhandlung zur Verfügung steht) sowie die Bereitschaft zu intensiver Lektüre weiterer, teilweise durchaus umfangreicher Texte, die – ebenso wie eine Auswahlbibliographie – jeweils im Elektronischen Semesterapparat zur Verfügung gestellt werden. Da zu der angesetzten Vorbesprechung nur wenige Studierende gekommen sind, erfolgt die Vergabe der Themen für die Seminar- bzw. Bachelorarbeiten (inklusive der entsprechenden Referate) in den Semesterferienstunden bzw. in der ersten Seminarsitzung am 15.4. |