In der finessenreichen Komödie "Henno" - einem 1497 uraufgeführten humanistischen Schuldrama von Johannes Reuchlin, das 1531 von Hans Sachs für ein volkssprachliches Publikum überarbeitet wurde - spielt der Knecht Dromo den Bauern Henno und einen Tuchhändler - zwei reiche und betrügerische Geizhälse - gegeneinander aus. (Wie ihm das gelingt und was er dadurch gewinnt, soll hier noch nicht verraten werden.) Anhand des "Henno" sollen zunächst einige grundlegende Techniken der Dramenanalyse erarbeitet und vertieft werden. Anschließend geht es darum, unterschiedliche Kontexte zu erschließen, innerhalb derer die Werke Reuchlins und Sachs´ betrachtet werden können: - literarische Gesellschaftsbilder - humanistische Antikenrezeption; das Vorbild der römischen Komödie - Leben und Werk des Humanisten Johannes Reuchlin - Leben und Werk des Handwerkerdichters Hans Sachs (verbunden mit der Lektüre weiterer Texte Sachs´) - Trenn- und Verbindungslinien zwischen lateinischer und deutscher Literatur und ihren Verfassern zur Zeit von Humanismus und Reformation - Einblicke in die Theaterlandschaft um 1500 (Autoren, Gattungen, Themen/Stoffe, Entstehungs- und Aufführungsorte, Aufführungspraxis usw.) - Stoff- und Wirkungsgeschichte des Henno - Geld als literarisches Motiv |