Durch den Fortschritt der medizinischen Disziplinen und der medizinbezogenen Grundlagenforschung haben sich für das ärztliche Handeln bislang ungeahnte Möglichkeiten eröffnet. Durch sie sind lange Zeit für unverrückbar gehaltene Grenzen zwischen der „Natur“ und dem Bereich menschlicher Intervention unscharf geworden. Demzufolge sind scheinbar stabile moralische Intuitionen bezüglich der Erlaubtheit ärztlicher Interventionen ins Wanken geraten. Moralische Kollisionen und Konflikte bestimmen daher die gegenwärtige Diskussion um Möglichkeiten und Grenzen ärztlichen Handelns. Die Klärung dieser Kollisionen und Konflikte ist Aufgabe der Medizinethik. Die Vorlesung wird sich vor allem mit folgenden Fragen befassen: * Moralischer Status und Lebensschutz des Embryo * Ethische Argumente gegen das Klonieren von Menschen * Dammbruchargumente im Zusammenhang mit der Keimbahnintervention * Ethische Probleme der Lebendorganspende * Probleme einer alternden Gesellschaft * Fragen im Zusammenhang mit Tod und Sterben |