Kommentar |
Das vorherrschende Bild der Reformpädagogik ist bis dato – innerhalb der erziehungswissenschaftlichen Fachdisziplin und darüber hinaus – von Modellen und Ansätzen geprägt, die sich durch politisch irrationale, gegenaufklärerische, biologistische und antidemokratische Tendenzen auszeichnen. Weitgehend ausgeklammert werden aus der Historiographie der Erziehung dagegen reformpädagogische Strömungen, deren Vertreter/innen sich aus verschiedenen Perspektiven für eine demokratisch-emanzipatorische Gesellschaftsentwicklung engagiert haben. Dieses Seminar konzentriert sich auf das Spektrum jener marginalisierten Konzepte, welche u.a. mit den Namen Anna Siemsen, Kurt Löwenstein, Otto Rühle, Alice Rühle-Gerstel und Fritz Karsen zu assoziieren sind. Dabei soll sich die Einführung in diese unbotmäßigen pädagogischen Ansätze mit der über einen rein historisierenden Zugang hinausgehenden Frage verknüpfen, ob bzw. inwiefern die in jenem Feld verankerten Reformideen unabgegolten, d.h. heute immer noch von Relevanz sind. |