Kommentar |
Warum entsprach in der Frühen Neuzeit nicht Schlank-, sondern Dicksein einem verbreiteten Schönheitsideal? Warum war das Schlaraffenland eine soziale Utopie der kleinen Leute? Wie und warum entstanden im frühneuzeitlichen Europa Hungersnöte? Warum und unter welchen Umständen kam es zu Hungerrevolten? Wie sah der Speisezettel der armen, wie derjenige der reichen Leute aus? Warum und wie wurden Speisen zu einem Zeichen, um soziale Unterschiede deutlich zu machen? Wie wurde gekocht, wo was eingekauft und wie gegessen? Dies sind nur einige der Fragen, die uns in dem Proseminar beschäftigen werden. Sie zeigen, dass sich an Beschaffung, Zubereitung und Konsum von Nahrungsmitteln eine Fülle von historischen Fragen knüpfen lassen. Entsprechend müssen zu ihrer Beantwortung wirtschafts-, sozial- und kulturgeschichtliche Zugangsweisen herangezogen werden, die man an diesem Gegenstand exemplarisch demonstrieren und einüben kann. Dass sich etwas so Alltägliches wie das Essen in der Frühen Neuzeit gänzlich anders darstellte als heute, soll zudem für das Ausmaß des historischen Wandels sensibilisieren. |
Literatur |
Literatur zur Vorbereitung: - Eva Barlösius, Soziologie des Essens. Eine sozial- und kulturwissenschaftliche Einführung in die Ernährungsforschung, Weinheim-München 1999. - Gunther Hirschfelder, Europäische Esskultur. Eine Geschichte der Ernährung von der Steinzeit bis heute, Frankfurt am Main 2005. |