Kommentar |
Das Blockseminar findet am 8. Mai, 15. Mai und 22. Mai 2010, jeweils von 9 – 16 Uhr statt. Eine verpflichtende Vorbesprechung findet in der ersten Veranstaltungswoche statt. Der genaue Termin wird noch bekannt gegeben.
Die memoria, Erinnerung an Verstorbene und Lebende, war im Mittelalter ein umfassendes Phänomen, das sich, wie die Forschung der vergangenen Jahrzehnte gezeigt hat, nicht nur auf die Religion beschränkte. In ihrem Kontext spielten auch Bildwerke eine bedeutsame Rolle. Mittelalterliche Bildwerke sind nicht nur auf ihre ästhetische Rezeption hin konzipiert. Das "autonome Kunstwerk" der Moderne ist dem Mittelalter fremd, ebenso wenig trifft jedoch auch die Annahme zu, der mittelalterliche Künstler habe sein Werk einzig an Gott adressiert. Mittelalterliche Bildwerke sind für den modernen Betrachter oft fremd und nicht spontan zugänglich. Eine Möglichkeit, Verständnis für sie zu bekommen, ist sich mit der Funktion der Werke vertraut zu machen. In diesem Seminar soll die Funktion ganz unterschiedlicher Bildwerke aus verschiedenen Gattungen im Kontext der Memoria untersucht werden. Dabei ergeben sich Aufschlüsse über die Bilder auf der einen Seite und Einsichten in das Wesen mittelalterlicher Memoria andererseits. |
Literatur |
Literatur: - Memoria in der Gesellschaft des Mittelalters, hg. v. Dieter GEUENICH / Otto Gerhard OEXLE, Göttingen 1994 ( Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts f. Geschichte 111) - Truus van BUEREN, De functie van memorietafels, in: Leven na de dood. Gedenken in de late Middeleeuwen. Kat.d.Ausst. in Utrecht 1999, hg. v. T.van BUEREN, Turnhout 1999, S. 66-88 - Caroline HORCH, Der Memorialgedanke und das Spektrum seiner Funktionen in der Bildenden Kunst des Mittelalters, Königstein/Taunus 2001 - Otto Gerhard OEXLE, Memoria und Memorialbild, in: Memoria. Der geschichtliche Zeugniswert des liturgischen Gedenkens im Mittelalter, hg. v. Karl SCHMID / Joachim WOLLASCH, München 1984 (Münstersche Mittelalter-Schriften 48), S. 384-440
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