Kommentar |
Die Ausdrücke "Ratio" (gr. "Logos") und "Rationalität" stehen für einen zentralen begrifflichen Kern vieler Bereiche der Philosophie. In der entsprechend wechselvollen Begriffsgeschichte steht Rationalität u. a. als ein qualitativer Maßstab des Urteilens (gegen verschiedene Formen der Irrationalität), wird als dasjenige Vermögen bestimmt, das den Menschen als animal rationale von anderen Wesenheiten unterscheidet und wird als Erkenntnis-, Handlungsideal und gar Lebensideal propagiert. Das Seminar soll zunächst einige wirkmächtig gewordene historische Rationalitäts-Konzepte in ihrem jeweiligen philosophiehistorischen Kontext betrachten und dabei insbesondere die normativen Erwartungen herausarbeiten, die sich mit dem jeweiligen Rationalitätskonzept verbinden. Ein Schwerpunkt wird dabei auf der Entscheidungsrationalität liegen. In der zweiten Semesterhälfte werden die Ergebnisse aktueller empirischer Forschungen zur sog. "beschränkten Rationalität" vorgestellt. Es soll geprüft werden, inwieweit sie den philosophischen Konzepten entgegenstehen.
Zu Beginn des Sommersemesters wird unter www.GeorgKamp.de eine konkretisierte Planung und die Literatur für die ersten Sitzungen zum Download bereitgestellt. |