ACHTUNG: Der Anmeldezeitraum für das LSF ist vom 15.03 bis zum 05.04. Bitte melden Sie sich verbindlich an. Herzlichen Dank! Inhaltliche Ausrichtung: demokratische Auseinandersetzung als strategisches Spiel Demokratische Politik kann unter anderem als strategisches Spiel oder Auseinandersetzung verschiedener „Gegner" gedacht werden. Gegner sind hierbei im Zentrum des politischen Systems vor allem Parteien - zugleich gibt es jedoch immer mehr Akteure der Peripherie, die am politischen Spiel teilnehmen wollen: Verbände, NGOs, Gewerkschaften und auch einflussreiche Einzelpersonen. Ziel dieser Akteure ist hierbei zum einen, konkrete politische Entscheidungen im eigenen Sinne zu beeinflussen. Oftmals wird jedoch darüber hinaus versucht, die Spielregeln des demokratischen Spiels als ganzes im Sinne zukünftiger Vorteile zu verändern. Das hier illustrierte demokratische Spiel umfasst also sowohl Spielregeln als auch Strategien der einzelnen Spieler. Spielregeln in demokratischen Auseinandersetzungen ergeben sich etwa durch demokratische Institutionen der Rechtssetzung, die Beschaffenheit der Öffentlichkeit oder der demokratischen Kultur. Diese Spielregeln definieren den Rahmen dessen, was als Strategie für einzelne Akteure denkbar und realisierbar ist. Oft angewandte Strategien peripherer Akteure sind unter anderem Lobbyismus, PR, strategische Kommunikation oder öffentlichkeitswirksame Kampagnen. Sie sind jedoch nur dann erfolgreich, wenn die Regeln weitestgehend anerkannt bzw. höchstens bedingt gebeugt werden. Die Regeln selbst zu verändern bedarf hingegen besonderer Voraussetzungen und darf als „Königsdisziplin" des demokratischen Wettstreits verstanden werden. Bestes Bespiel der jüngeren Vergangenheit war auf inhaltlicher Ebene die Verbreitung neoliberaler Denkstrukturen - maßgeblich gefördert durch arbeitgebernahe Interessenverbände. Konkretes Seminarprogramm Im hier vorgestellten Seminar wird der demokratische Wettstreit unter der oben beschriebenen Perspektive untersucht. Zunächst werden die bestehenden demokratischen impliziten und expliziten Regeln in Form von demokratischen Institutionen, demokratischer Kultur und demokratischen Kommunikationsräumen diskutiert. In einem zweiten Abschnitt werden besonders die Akteure der Peripherie untersucht: insbesondere Interessenverbände, Nichtregierungsorganisationen und Gewerkschaften. Alle Akteure haben besondere Interessen, eine besondere Stellung im demokratischen System und spezifische (kommunikative) Strategien. Im vorliegenden Seminar soll zum einen die Akteursgruppe der Gewerkschaften genauer untersucht und zugleich ihre Interaktion mit dem politischen System und konkurrierenden peripheren Akteuren diskutiert werden. Didaktisch strebt das Seminar eine Kombination aus Referaten, Planspielen und Casestudies an. |