Kommentar |
Obwohl die menschliche facultas signatrix, die menschliche Fähigkeit zum Zeichengebrauch, aufgrund der großen genetischen Homogenität aller heute lebenden Menschen als eine anthropologische Konstante zu betrachten ist, steht doch zugleich außer Zweifel, dass die große Vielfalt der primären und sekundären modellbildenden Systeme überall auf der Welt für die enorme Variationsbreite der Zeichen und Bedeutungen verantwortlich ist, weshalb es auf systemischer Ebene letztlich zu analogen Verstehensproblemen wie bei der Face-to-face-Kommunikation kommt. Die Aufgabe des Seminars wird einerseits darin bestehen, eine Einführung in die semiotische Anthropologie zu bieten; andererseits wird es im zweiten Teil der Lehrveranstaltung um die Analyse ausgewählter Anwendungsfälle gehen. |