Kommentar |
Die Lehrveranstaltung besteht aus einer relativ umfangreichen E-Learning-Einheit und einem Blockseminar am 15. und 16. Februar 2011 (Raum und Uhrzeiten werden noch bekannt gegeben, bitte halten Sie sich beide Tage und Abende frei). E-Learning-Einheit
Die E-Learning-Umgebung wird bis Ende November in tEXtMACHINA angelegt, die Einheit ist am 10.2. abgeschlossen. Einen Teil der Aufgaben können Sie ab sofort vorbereiten, wenn Sie das möchten. Die E-Learning-Einheit beginnt mit einem Austausch individueller Zugänge zum Thema des Seminars. Auch in der Mediengesellschaft sind Bilderbücher als Requisiten in Kinderzimmern und pädagogischen Einrichtungen allgegenwärtig. Bilderbücher sind großenteils Vorlesebücher und als solche wie kein anderer Teil der Kinder- und Jugendliteratur auf den erwachsenen (Mit )Rezipienten ausgerichtet. Diese Situation prädestiniert das Bilderbuch einerseits zum Gegenstand nostalgischer Projektionen, andererseits eröffnet sie ein weites Feld für literarischen Doppelsinn unterschiedlichster Art. Die unmittelbaren Adressaten von Bilderbüchern sind traditionsgemäß Kinder im Vorschulalter, es handelt sich also um Anfängerliteratur. Seit es Bilderbücher gibt, lassen sich dort Phänomene kinderliterarischer Einfachheit und Formen literarischen Doppelsinns gleichermaßen beobachten und spätestens seit dem frühen 20. Jahrhundert auch hochgradig anspruchsvolle literarische und bildästhetische Formexperimente. Zudem ergibt sich aus der Besonderheit des Bilderbuch“textes“, sowohl eine verbale als auch eine piktorale Komponente zu besitzen, eine Vielfalt von Möglichkeiten des intertextuellen Spiels. Von den 1980er Jahren an werden diese Möglichkeiten in zunehmendem Maße ausgeschöpft. Im Zusammenhang damit kommt es, zunächst im anglophonen, später auch im deutschen Sprachraum zu einem Wandel der Adressierungsgewohnheiten. Heute ist das Bilderbuch längst nicht mehr auf die Zielgruppe der Vorschulkinder festgelegt. Nicht zuletzt aufgrund dieser Entwicklungen sind Bilderbücher auch weit über den Anfangsunterricht der Grundschulen hinaus prädestinierte Gegenstände auch (schul-)didaktisch modellierter Prozesse literarischen bzw. ästhetischen Lernens. Im Seminar soll zunächst herausgearbeitet werden, wie sich das Bilderbuch überhaupt definieren lässt und mit welchen Instrumentarien man Bilderbücher beschreiben und analysieren kann. Sie werden dabei eine ganze Reihe von älteren und neueren Bilderbüchern kennen lernen und sicherlich etlichen wieder begegnen, die Sie bereits kannten. Schließlich soll diskutiert werden, inwieweit die Begriffe „Moderne“ und „Postmoderne“ zur Beschreibung von Entwicklungstendenzen des Bilderbuchs herangezogen werden können und welche didaktische Relevanz diese Tendenzen besitzen. |
Literatur |
Sekundärliteraturgrundlage Lewis, David: Reading contemporary picture books, London Routledge 2001, 87-101 [wird als Kopiervorlage bereitgestellt] Nikolajeva, Maria/ Scott, Carole: How picture books work. London/ New York: Garland 2001, 1-29 [wird als Kopiervorlage bereitgestellt] Weinkauff, Gina: Bilderbuch. In: Weinkauff, Gina / von Glasenapp, Gabriele: Kinder- und Jugendliteratur. Paderborn u.a.: Schöningh 2010 (UTB Standardwissen Lehramt), 161-190 [dort finden Sie auch eine Liste mit weiterführender Sekundärliteratur] |