Kommentar |
Der Grammatikunterricht in der Schule gilt seit jeher als Stiefkind des Deutschunterrichts. Hinterfragt wird dort scheinbar, was der durchschnittliche Muttersprachler doch letztlich bereits beherrscht; oft bleibt dabei unklar, wozu die grammatische Unterweisung dienen soll. Aus Schülersicht wird der GU in vielen Fällen mit Desinteresse, Langeweile und Orientierungslosigkeit (im Hinblick auf den Nutzen des Gelernten) assoziiert, während sich bei (angehenden) Lehrkräften - immerhin ja selber Schüler, die am Grammatikunterricht teilnehmen mussten - oftmals das Gefühl der Überforderung in Anbetracht grammatischer Probleme und deren unterrichtlicher Behandlung einstellt. An den Universitäten und auf dem Arbeitsmarkt schließlich wird über fehlendes oder mangelndes grammatisches Wissen der Studierenden bzw. Auszubildenden geklagt. Dass es nicht schwerfällt, daraus ein Versagen der Schule abzuleiten, leuchtet ein. In diesem Seminar sollen in erster Linie grammatische Probleme diskutiert und Unterrichtsmethoden für deren Vermittlung thematisiert werden. Zu hoffen ist, dass sich in der Auseinandersetzung mit dem Gegenstand ein neuer Blick auf Grammatik und ihre schulische Vermittlung entwickeln kann, sodass Vorurteile über den GU im Kreise der Seminarteilnehmer in Zukunft der Vergangenheit angehören. |