Kommentar |
2003 beschloss die Kultusministerkonferenz die Leistungskontrollen durch PISA, IGLU etc. selbst in die Hand zu nehmen. Dazu wurden gemeinsame Bildungsstandards in den Hauptfächern festlegt und in Lernstandserhebungen regelmäßig überprüft. Damit wurden erstmals in der jüngeren Geschichte Deutschlands gemeinsame, bundesländerübergreifende Zielstellungen festgelegt und mit einem sehr spezifischen Steuerungsinstrument unterlegt: Schneiden einzelne Bundesländer oder Schulen bei der Realisierung schlecht ab, folgen daraus keine zwingenden Konsequenzen. Aber die Befürworter dieser Steuerungsform gehen davon aus, dass der Wettbewerbsdruck und die öffentliche Transparenz zwischen Ländern und Schulen einen hohen Verbindlichkeitsgrad erzeugt. Allerdings ist dieser empirisch schwer zu erfassen. Nach der Aufarbeitung des Forschungsstandes hinsichtlich der Zielsetzung, Umsetzung und Wirkung wird im Rahmen des Seminars ein Forschungsdesign konzipiert, mittels dessen die Wirkung bei den Lehrkäften qualitativ (nicht-standardisiert) erfasst werden soll. |
Leistungsnachweis |
Für Leistungsnachweise und Examensprüfungen werden die Studierenden eigenständig an Schulen Interviews durchführen. Ziel ist es herauszuarbeiten - inwiefern die Bildungsstandards traditionellen Unterrichtsziele verändern - und was die Lehrkräfte dazu veranlasst, ihre Unterrichtsziele zu modifizieren bzw. welche Faktoren dafür verantwortlich sind, wenn sie sich nicht oder kaum an den Standards orientieren. |