Kommentar |
Nach dem „Sieg“ der Süddeutschen über die Norddeutsche Ratsverfassung im Jahre 1999 kommt dem Bürgermeister in NRW eine neue politische Stellung zu. Zum einen wird er direkt durch die Bürger gewählt und überstrahlt als Repräsentant der Stadt alle anderen kommunalpolitischen Akteure. Zum anderen hat er erweiterte Kompetenzen als Verwaltungsvorstand inne. Aus dieser neuen Situation folgt allerdings auch, dass ein Bürgermeister nicht mehr zwingend einer eigenen Mehrheit im Rat bedarf. Im Extremfall kann er sich von Fall zu Fall mit wechselnden Mehrheiten arrangieren.
Ziel dieses Seminars ist es zu untersuchen, welche neuen Erfordernisse an Bürgermeister aufgrund dieser veränderten Rahmenbedingungen gestellt werden. Darüber hinaus wird gefragt, welchem Stil und welcher Instrumente politischer Führung sich ein Bürgermeister mit feindlicher Mehrheit bedienen muss und welche Rolle anderen Akteuren in diesem System zukommt.
Dieser Fragekomplex wird im Seminar unter Anwendung qualitativer und quantitativer Methoden untersucht. Eine Exkursion und eine Expertenrunde sollen den Studierenden zudem praxisrelevante Details des Regierens auf kommunaler Ebene vermitteln.
|