Kommentar |
Der preußisch-österreichische Krieg des Jahres 1866 war eine kriegerische Auseinandersetzung zwischen Österreich und den meisten deutschen Staaten auf der einen und Preußen, Italien und einigen norddeutschen Staaten auf der anderen Seite. Äußerer Anlass war der Konflikt um das seit 1864 von Österreich und Preußen gemeinsam verwaltete Schleswig-Holstein; die eigentliche Ursache aber bestand in den immer größeren Spannungen zwischen den beiden Großmächten um die Vorherrschaft in Deutschland. In der entscheidenden Schlacht von Königgrätz am 3. Juli 1866 erlitt Österreich eine vernichtende Niederlage, wurde aber von Bismarck, der eine französische oder russische Intervention vermeiden wollte, weitgehend geschont. Im Seminar werden Vorgeschichte, Hintergrund und Folgen des Krieges näher beleuchtet: Für Bismarck war der Sieg eine Zwischenstation auf dem Weg zur deutschen Einigung, der österreichische Kaiser Franz Joseph I. sah sich nach der Niederlage gezwungen, eine Verfassung zu erlassen und einen Ausgleich mit Ungarn herbeizuführen. Zudem soll die europäische Dimension des Konfliktes, der lange verkürzt nur als „Bruderkrieg" betrachtet worden ist, herausgearbeitet werden. Anforderungen: Regelmäßige aktive Teilnahme, Referat und größere schriftliche Hausarbeit. |
Literatur |
Literatur zur Einführung: Nipperdey, Thomas, Deutsche Geschichte 1800-1866. Bürgerwelt und starker Staat, München 1998. Rumpler, Helmut (Hg.), Deutscher Bund und Deutsche Frage 1815-1866. Europäische Ordnung, deutsche Politik und gesellschaftlicher Wandel im Zeitalter der bürgerlich-nationalen Emanzipation, Wien 1990. Vocelka, Karl, Österreichische Geschichte, München 2005. Zimmer, Frank, Bismarcks Kampf gegen Kaiser Franz Joseph. Königgrätz und seine Folgen, Graz/ Wien/ Köln 1996. |