Kommentar |
Ziele und Methoden der Zeitzeugenbefragung im Unterricht unterscheiden sich in mehrfacher Hinsicht von Erinnerungsinterviews, die in der historischen Fachwissenschaft geführt werden. Aus geschichtsdidaktischer Perspektive steht die Förderung von Operationen historischen Denkens im Vordergrund: erstens die Wahrnehmung der Erlebnisse und erzählter Geschichten von Zeitzeugen, zweitens deren Interpretation und Deutung und schließlich drittens die Verwendung der gedeuteten Wahrnehmung zur eigenen Orientierung der Schülerinnen und Schüler in der Gegenwart. Am Beispiel von Schülerprojekten, die auf Zeitzeugengesprächen basieren, werden fachdidaktische Grundfragen wie die Förderung narrativer Kompetenz, historische Identitätsbildung oder die Dominanz biografischer Darstellungsprinzipien in der Geschichtskultur erörtert. |
Literatur |
Literatur: - Henke Bockschatz: Zeitzeugenbefragung, in: Ulrich Mayer, Hans-Jürgen Pandel, Gerhard Schneider (Hg.): Methoden im Geschichtsunterricht (Forum historisches Lernen), Schwalbach / Ts., 2. überarbeitete Aufl. 2007, S. 354-269,
- Brigitte Dehne: Zeitzeugenbefragung im Unterricht, in: GWU 54 (2003) Heft 7/8, S. 240-252,
- Detlev Siegfried: Der Reiz des Unmittelbaren. Oral History-Erfahrungen im Schülerwettbewerb Deutsche Geschichte, in: BIOS 8 (1995), S. 107-128,
- Thomas Fischer: Erinnern und Erzählen, Zeitzeugen im Geschichts-TV, in: Ders., Rainer Wirtz (Hg.): Alles authentisch? Popularisierung der Geschichte im Fernsehen, Konstanz 2008, S. 33-50.
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Bemerkung |
D; HS Die maximale Teilnehmerzahl für diese Veranstaltung ist begrenzt. Aus diesem Grund ist für die Teilnahme eine verbindliche Anmeldung erforderlich. Die Anmeldung erfolgt ausschließlich in der Beratungswoche des Historischen Instituts (11.10.-15.10.10) im Sekretariat von Frau Loose (R12 S05 H93) während der regulären Öffnungszeiten des Sekretariats Dies ist eine Veranstaltung für Studierende im Hauptstudium! |