Kommentar |
Das Naumburger Bistum und in der Folge der Naumburger Dom verdanken ihre Entstehung einer besonderen historischen Konstellation. Das ursprünglich 968 in Zeitz gegründete Bistum wurde am Beginn des 11. Jahrhunderts nach Naumburg verleg, daraufhin entstand in unmittelbarer Nachbarschaft der Burg der beiden Markgrafen Hermann und Ekkehard II. der Dom. Dieser erste Bau war noch wesentlich kleiner als der spätromanische, dessen Neubau am Beginn des 13. Jahrhunderts in Angriff genommen wurde. Von jeher fanden sich prominente Stifter für den Kirchenbau, nicht zuletzt auch wegen der durch das Domkapitel gewährleisteten Memoria. Am Naumburger Dom ist die enge Verflechtung mittelalterlicher Geschichte und Kunstgeschichte bzw. ihre wechselseitige Beeinflussung hervorragend zu studieren. So sind z.B. die kunsthistorisch berühmten zwölf Standbilder des Westchors im Naumburger Dom nur schwer zu verstehen, wenn der historische Hintergrund der Entstehung dieses Westchors selbst nicht mit einbezogen wird. Im Jahr 2011 wird in Naumburg die Landesausstellung des Landes Sachsen-Anhalt über den „Naumburger Meister" stattfinden. |
Literatur |
Literatur: • Groß, Reiner, Die Wettiner, Stuttgart 2007 • Schlesinger, Walter, Kirchengeschichte Sachsens im Mittelalter, 2 Bde., Köln-Wien 1983 (Mitteldeutsche Forschungen 27) • Schubert, Ernst, Der Naumburger Dom, Halle ²2009 [mit Literatur] • Wiessner, Heinz, Das Bistum Naumburg. Die Diözese, 2 Bde., Berlin-New York 1996 und 1998 (Germania Sacra N.F. 35) |