Unsere standardisierten industriellen Massenfertigungsverfahren bieten unzählige Vorteile, doch lassen sie ein entscheidendes Kriterium außer Acht: das Bedürfnis nach passgenauen individuellen Lösungen. Genau in dieser Nische entwickeln sich zunehmend kleine Manufakturen, die ihren Kunden im Unterschied zur breiten Massenproduktion, hochindividuelle Produkte schneidern können.
Eine „Individualisierung der Massenindustrie“ ist in Zukunft mit Hilfe neuer Technologien möglich. Besonders vielversprechend ist das Rapid Manufacturing-Verfahren, bei dem es um die direkte Herstellung von virtuell entworfenen und simulierten Endprodukten geht. In einem integrierten Prozess von Ingenieuren, Designern und Marketern können so Serienprodukte kundenspezifisch entwickelt und individualisiert werden (Stichwort Mass Customization).
Das Rapid Manufacturing erschließt naturnahe Leichtbaustrukturen und eine völlig neuartige Formenwelt für das Design. Durch die Möglichkeit, vor der Fertigung über eine Simulation das Produkt bereits im virtuellen Stadium zu analysieren und zu optimieren, entstehen für die Unternehmen entscheidende Vorteile. Sie können Produkte nicht nur sehr schnell kundenspezifisch auslegen, sondern auch kostengünstig produzieren. Die Technologien ermöglichen feste wie elastische Leichtbaustrukturen bei geringem Materialaufwand. Bereits heute stehen dafür Glas, verschiedene Metalle, Keramik, Kunststoffe und in Zukunft ebenfalls eine große Vielfalt vor allem recyclebarer Materialien zu Verfügung.
In interdisziplinären Entwicklungsteams suchen die Teilnehmer der Innovations- Werkstatt nach den Produktionsverfahren der Zukunft. Dabei erschließen sie neue Produktwelten und entwickeln aus innovativen Dienstleistungen, Marketing sowie mit Hilfe designbasierter Methoden neuartiger Produktkonzepte.
Die Universität Duisburg-Essen, Lehrstuhl Fertigungstechnik ist auf dem Gebiet des Rapid Manufacturing einer der führenden Forschungseinrichtungen und will Anwendungen finden, die die Technologie voranbringen und nachhaltig etablieren.
Für das interdisziplinäre Seminar bringen Studierende, Mitarbeiter und Doktoranden des Studiengangs
Ingenieurswissenschaften (Fertigungstechnik) das technische Wissen um das Thema mit, Industrial Designer der Folkwang Universität der Künste erweitern dieses um ihre gestalterische und darstellerische Kompetenz, Wirtschaftswissenschaftler geben Ideen zu Dienstleistungen und Marketing dazu.
Lernziele:
Teamorientierung, "Denken in Produkten"; Förderung von Kreativität und Transdisziplinarität |