Kommentar |
Kants Beantwortung der Frage „Was ist Aufklärung?" darf zu Recht als kanonisch verstanden werden. Allerdings erfolgt Kants Analyse der Begriffe der Unmündigkeit, der Selbstverschuldung oder des öffentlichen/privaten Gebrauchs der Vernunft zu einem Zeitpunkt, mit dem üblicherweise bereits das Ende der Epoche der Aufklärung gekennzeichnet wird. Sowohl Kants „Aufklärungs"-Aufsatz als auch die durch ihn geforderte (und für seine gesamte kritische Philosophie bestimmende) nomologische Selbstauslegung der Vernunft stehen in einer bemerkenswerten intellektuellen Tradition, die mehr als einhundert Jahre früher einsetzt und schließlich zur Vorlage wird für unsere philosophiehistorische Einteilung in Früh-, Hoch- und Spätaufklärung. Im Seminar werden wir uns mit ausgewählten Arbeiten auseinandersetzen, die die Aufklärung (vorrangig im deutschsprachigen Raum) in entscheidendem Maße vorbereitet, eingeläutet oder fortgeführt haben. |
Literatur |
Zur Vorbereitung: Horst Möller, Vernunft und Kritik: Deutsche Aufklärung im 17. und 18. Jahrhundert, Frankfurt a.M. 1986 Werner Schneiders, Das Zeitalter der Aufklärung, München 2008 (4. Auflage)
Die genaue Textauswahl wird zum Beginn der Vorlesungszeit online verfügbar sein. |