Kommentar |
Ein Gedicht zu schreiben, bedeutet Sammlung und Konzentration. Wer ein Gedicht schreibt, vertraut sich dem Klang und dem Rhythmus der Sprache an, um für Gesehenes und Gehörtes, Empfundenes und Gedachtes das richtige Wort zu finden, innere Bilder heraufzuholen - das Ausblenden aller Störungen ist für diesen Vorgang notwendig und daher ist das Schreiben von Gedichten ein Gegenprogramm zum Eintauchen ins mediale Netz. Der englische Lyriker Ted Hughes verglich das Schreiben mit der Jagd und dem Angeln - wer sich nicht ganz in sein Objekt versenken kann, wird nichts fangen. In dieser Lyrikwerkstatt soll gegenständlich geschrieben werden, nah an den Dingen, die uns umgeben. Jeder Teilnehmer sollte sich vorab mit möglichen Gegenständen seines Schreibens befassen: Menschen, Tieren, Pflanzen, Alltagsobjekten, Gebäuden, Fotos, Werken der bildenden Kunst ebenso wie mit den Dingen, die wir nur noch in der Erinnerung finden.
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