Forschungs- und DoktorandInnenkolloquium
zum Forschungsschwerpunkt "Weiterbildung und Biographie"
im Lehr- und Forschungsgebiet Erwachsenenbildung/ Bildungsberatung
in der Fakultät Bildungswissenschaften der UDE.
Das Kolloquium wurde für BiographieforscherInnen aus den grundständigen Erziehungswissenschaftlichen Studiengängen eingerichtet, die hauptsächlich mit qualiativen Methoden im Feld der Erwachsenen- und Weiterbildung arbeiten wollen. Die Kenntnis der Grundlagen zur Biographieforschung – sogenannter Basiskonzepte - sind generell Voraussetzung für die Teilnahme, um theoretische Diskussionen in diesem Forschungskontext bestreiten zu können. Darüber hinaus steht "Gender" als Fokus qualitativer Forschung in der Erwachsenenbildung im Mittelpunkt dieses Forschungsschwerpunktes.
Der Forschungsschwerpunkt "Weiterbildung und Biographie" besteht bereits seit vielen Jahren. Verschiedene Dissertationen sind in diesem Rahmen entstanden. Sie wurden publiziert in der Reihe "Weiterbildung und Biographie" (Bertelsmann-Verlag) oder in der Reihe "Frauen- und Genderforschung in der Erziehungswissenschaft" (Budrich-Verlag).
Themen waren: Mentoring - Lernen aus Erfahrung; Das Selbstverständnis von Kursleitenden und ihr Umgang mit Qualifizierungsmaßnahmen, Berufsrückkehrerinnen, Professionalisierung von Beratenden, u.a.
Zugänge zu den entsprechenden Forschungsthemen des Schwerpunktes waren und sind hauptsächlich qualitative Methoden. Deren Einsatz braucht nicht allein die Kenntnis des methodischen Vorgehens, sondern eine Forschungspraxis, in der die Gütekriterien von Forschung zum Tragen kommen können. Das meint eine kontinuierliche Auseinandersetzung über die theoretische Reichweite des erhobenen empirischen Materials, über einen angemessenen methodischen und theoretischen Rahmen und eine passende Methodologie.
D.h. Forschung dieser Art braucht eine spezifische Praxis der kommunikativen Validierung. Ein regelmäßiges Kolloquium, in der Theorien, Methoden und eine Methodologie durch die anwesenden Doktorandinnen und Doktoranden diskutiert werden, stellt eine Form der generell möglichen Forschungs-Praxen her. Diese lebt nicht von einer einmaligen Vorstellung eines jeweiligen Dissertations-Themas, sondern von einer kontinuierlichen Auseinandersetzung über die Passung von Thema, Gegenstand und gewählten Methoden der Datenerhebung, der Datenauswertung und der Datenrepräsentation. Daher ist eine regelmäßige Teilnahme am Kolloquium verpflichtend. Ohne sie ist keine Gewähr für eine qualitative Fortentwicklung und Überprüfung des interpretativen Paradigmas am empirischen Material gegeben. Erst dadurch werden Ergebnisse abgesichert und intersubjektiv transparent.
Je nach Stand der Entwicklung einer Qualifikationsarbeit wird diese Praxisform eines Kolloquiums dahingehend differenziert, dass eine inhaltliche Auseinandersetzung in Kleingruppen, Tandems oder im Betreuungs- und Lehrgespräch parallel stattfindet. Ein Kompaktkolloquium zweimal im Jahr ermöglicht eine besonders intensive Form der thematischen Auseinandersetzung sowie den Anschluss an die Diskussion für die externen DokorandInnen, die mit dieser Organisation an übergreifenden Methodendiskussionen teilnehmen können. |