Kommentar |
Inhalte:
Das Blockseminar ermöglicht den Studierenden eine Auseinandersetzung mit der Frage nach Veränderung von Arbeit und Familie und der Verknüpfung beider Lebensbereiche. Dabei werden sozial-wissenschaftliche und sozialpolitische Perspektiven auf die Bereiche Familie, Arbeit und Geschlecht hergestellt. Das äußerst aktuelle Thema bietet einen guten Zugang zu vielen Fragen, mit denen die deutsche Sozialpolitik heute beschäftigt ist und die in der öffentlichen Debatte aktuell diskutiert werden: Familie hat gesellschaftlich einen hohe Stellenwert und Familienpolitik stellt einen mittlerweile ausgedehnten Politikbereich dar. Trotzdem sehen sich viele junge Paare – und hierbei insbesondere Frauen – vor die schwere Aufgabe gestellt, Familie und Beruf zu vereinbaren und ein Neben¬einander beider Lebensbereiche zu organisieren. In diesem Blockseminar wird auf Basis wissen¬schaftlicher Beiträge diskutiert, welche Entwicklungen dazu geführt haben, dass die Verein¬barkeit von Beruf und Familie vor allem ein Problem der Frauen ist, welche Geschlechterrollen hier zugrunde liegen und wie sich die Lebensbereiche Familie und Arbeit entwickelt haben. Zudem wird diskutiert, welche Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt zu verzeichnen sind, in welchen Beschäftigungs¬verhältnissen und Beschäftigungsbereichen gearbeitet wird und was Arbeit in unserer Gesellschaft heute wert ist. Aktuellen Meinungsumfragen zufolge wünschen sich die meisten jungen Frauen und Männer Kinder und berufliche Verwirklichung, finanzielle Unabhängigkeit und ein selbstbestimmtes Leben, und zwar ohne auf eine eigene Familie zu verzichten: Was sind die Ursachen der aktuellen zu beobachtenden Flexibilisierung von Beschäftigung, geringer Geburtenzahlen, sich wandelnder Familienformen und nach wie vor bestehender Arbeitsmarktungleichheit zwischen Männern und Frauen? Und wie lassen sich die damit verbundenen Probleme angehen?
Lernziele:
Die Studierenden sind in der Lage, die Bedeutung und Funktionen die Familie in unserer Gesellschaft hat und die Veränderungen des familiären Zusammenlebens in den letzten Jahrzehnten einzuordnen und zu hinterfragen. Weiterhin können Studierende einschätzen, welche Formen von Arbeit zu unter-scheiden sind, welche Bedeutung und geschlechtsspezifische Rollenzuschreibungen der Trennung von Erwerbs- und Familienarbeit zugrunde liegen und inwieweit diese Phänomene das nach wie vor bestehende Problem der Vereinbarkeit von Familien- und Erwerbsarbeit beeinflussen. |
Literatur |
Bäcker, Gerhard et al. (2008): Sozialpolitik und Soziale Lage in Deutschland. Band 1 und 2. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.
Bothfeld, Silke et al. (Hrsg.): WSI-FrauenDatenReport 2005. Handbuch zur wirtschaftlichen und sozialen Situation von Frauen, hrsg. von der Hans-Böckler-Stiftung. Düsseldorf/Berlin: Edition Sigma.
Kursmaterialien werden online über die Moodle-Präsenz des Seminars zur Verfügung gestellt (http://moodle.unidue.de). |
Leistungsnachweis |
Regelmäßige und aktive Teilnahme, Lesen der Pflichtlektüre sowie Übernahme eines Gruppenreferats inkl. Thesenpapier (3 Credits) und fakultativ zusätzlich drei Exzerpte über die Pflichtlektüre (4 Cr.) In E3-Veranstaltungen ist die regelmäßige, aktive Teilnahme mit angemessener Vor-/Nachbereitung Voraussetzung, um zur Prüfung zugelassen zu werden. Geduldet wird eine entschuldigte (!) Fehlzeit von max. 3 Std. bei den BS mit einem Umfang von 30 Std.. |