Kommentar |
Im Jahre 2006 wurde der Bachelor-Studiengang Politikwissenschaft an der Universität Duisburg-Essen eingerichtet, genau 40 Jahre nachdem das Modell gestufter Studiengänge erstmals öffentlich gefordert wurde und sieben Jahre nachdem die VertreterInnen einer immer größer werdenden Zahl von Staaten die Einrichtung eines Systems vergleichbarer Studienabschlüsse beschlossen hatten.
Seit Bachelor und Master die deutsche Hochschullandschaft erobern gibt es auch Protest von vielen Seiten, zuletzt im Rahmen des Bildungsstreiks, der insbesondere 2009 auf große Resonanz in Wissenschaft, Politik und Öffentlichkeit stieß. Eines der zentralen Anliegen war die Forderung nach „selbstbestimmtem Lernen und Leben statt starrem Zeitrahmen, Leistungsdruck und Konkurrenzdruck“, Aspekte die vielfach an den neuen Studiengängen kritisiert werden. Doch viele der Probleme können nicht von oben herab gelöst werden, sie bedürfen der lokalen Gestaltung. Vor dem Hintergrund der Re-Akkreditierung des Studiengangs wurden bereits einige Reformen beschlossen - doch sind damit bereits alle Probleme gelöst?
Das Ziel der Veranstaltung ist die Evaluation des Studiengangs, um seine Stärken und Schwächen sowie gegebenenfalls den Reformbedarf zu ermitteln. Zuvorderst werden kurz die Grundlagen des neuen Studiengangssystems, der Evaluationsforschung und insbesondere der Evaluation von Studiengängen erarbeitet. Danach werden die Teilnehmenden eigenverantwortlich und selbstständig ein eigenes Evaluationskonzept entwickeln, durchführen und auswerten, um gegebenenfalls abschließend die Ergebnisse den Verantwortlichen vor Ort vorlegen zu können. |